Risikominderung und inhärent sichere Konstruktion

Begriffsklärung: Was heißt „inhärent sichere Konstruktion“?

In diesem Artikel soll der Begriff „inhärent sichere Konstruktion“ erläutert werden. Der Begriff selbst kommt aus dem Bereich der Maschinensicherheit und der Risikobeurteilung.

Laut der EN ISO 12100:2010 Abschnitt 3.20 bezeichnet die inhärent sichere Konstruktion eine

„Schutzmaßnahme, die entweder Gefährdungen beseitigt oder die mit den Gefährdungen verbundenen Risiken vermindert, indem ohne Anwendung von trennenden oder nichttrennenden Schutzeinrichtungen die Konstruktions- oder Betriebseigenschaften der Maschine verändert werden“.

In der ISO 12100-2:2003, Abschnitt 4   wird die Risikominderung durch inhärent sichere Konstruktion näher beschrieben.

Inhärent sichere Konstruktion zur Risikominderung

Geht es um die Sicherheit von Maschinen und Anlagen, muss im Anschluss einer Risikobeurteilung häufig eine Risikominderung durchgeführt werden. Dabei sollen Risiken, die nicht vertretbar sind, verringert werden.

Die Risikominderung umfasst dabei drei Schritte:

1. inhärent sichere Konstruktion
2. technische und/oder ergänzende Schutzmaßnahmen
3. umfassende Benutzerinformationen

Ablauf einer Risikobeurteilung mit Risikominderung durch inhärent sichere Konstruktion

Der erste Schritt (von dreien) in diesem Prozess der Risikominderung ist die inhärent sichere Konstruktion. Dieser Schritt wird deshalb als erstes durchgeführt, da inhärente Schutzmaßnahmen der Erfahrung nach wirksam bleiben, während technische Schutzmaßnahmen leichter versagen können oder umgangen werden können. Auch Benutzerinformationen zum Schutze vor Gefährdungen werden möglicher Weise nicht befolgt.

Die besondere Eigenschaft der inhärent sicheren Konstruktion ist, dass Gefährdungen vermieden werden oder Risiken vermindert werden, indem geeignete Konstruktionsmerkmale für die Maschine gewählt werden. Die Sicherheit kann auch durch Wechselwirkungen zwischen den gefährdeten Personen und der Maschine erreicht werden.