Anerkannte Regeln der Technik

Für den Entwurf und die anschließende Ausführung baulicher Anlagen, Maschinen oder technischer Objekte bestehen allgemein anerkannte Regeln der Technik, die als technische Grundlagen dienen. In den meisten Fällen sind diese kodifiziert, auch wenn dies nicht verpflichtend ist.

Diese Regeln sind in der Wissenschaft als theoretisch korrekt erkannt worden und stehen dadurch fest. In der Praxis sind sie allen nach neuestem Erkenntnisstand weitergebildeten Technikern bekannt und haben sich aufgrund der Erfahrung in ihrer fortdauernden Praxisanwendung bewährt und etabliert.
Bei neu entwickelten Produkten und Verfahren ist dieses Vorgehen jedoch nicht anwendbar, so dass erst Produkte, Maschinen und Verfahren, die vom Deutschen Institut für Bautechnik geprüft und zugelassen werden, zu den anerkannten Regeln der Technik gehören.

Im Rahmen einer Risikobeurteilung können Maßnahmen, die den anerkannten Regeln der Technik entsprechen, häufig zur Risikominderung eingesetzt.

Die anerkannten Regeln der Technik sind von großer Bedeutung für die Festlegung von Soll-Eigenschaften der Produkte und dienen zudem als Haftungsmaßstab.
Sie sind nicht identisch mit den DIN und anderen Normen, denn DIN-Normen gehören zum Bereich der privaten technischen Regelungen und haben eher einen Empfehlungscharakter. Anerkannte Regeln der Technik jedoch gehen über diese allgemein gehaltenen technischen Vorschriften hinaus. Von DIN-Normen wird nur angenommen, dass es eine Entsprechung zu den allgemein anerkannten Regeln der Technik gibt, analog gilt dies auch für VDI-Richtlinien.

Allerdings ist diese Vermutung widerlegbar, da es in Normenausschüssen oft auch um Interessenstandpunkte geht. Normen entsprechen in der Technik zudem nicht zwingend dem aktuellsten Kenntnisstand und führen nicht immer nur Regeln auf, die sich auf lange Frist bewährt haben.